„Wenn der Krieg in der Ukraine zu Ende ist, wird Polen der große Gewinner sein, denn viele Wiederaufbauaktivitäten werden von Polen aus koordiniert werden“, erklärte Pertti Vanhanen, Cromwell Property Group, in seiner Opening Keynote auf dem 4. Real Estate Real Estate Investment Day 2023, ausgerichtet von der PR-Agentur Targa Communications und dem Frankfurt School Verlag.
Insgesamt sieht Vanhanen zahlreiche Belastungsproben für die Immobilienbranche: „Die nächsten fünf Jahre werden für die Immobilienbranche eine große Herausforderung sein. Büroimmobilien werden stark betroffen sein, der Einzelhandel ist es bereits seit vielen Jahren. Qualitativ hochwertige Logistik wird zu den Gewinnern gehören.“ Über alle Assetklassen hinweg werden die Mieten und Renditen für Gebäude, die ESG-Standards entsprechen, steigen, so Vanhanen weiter.
Insgesamt schlägt der Real Estate Investment Day, einen der führenden Kongresse der Immobilieninvestmentbranche, in diesem Jahr sehr grundsätzliche Töne an. Der Umgang mit Pandemien, Konflikten, ökologischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten war das Thema der ersten Podiumsdiskussion, kombiniert mit der Frage nach Finanzierungsstrukturen. Jan Baumgart, Kohlberg Kravis Roberts, meint: „Die Märkte haben sich verändert. Debt-Fonds sind heute eine gute Gelegenheit.“ Dr. Pamela Hoerr, pbb Deutsche Pfandbriefbank, erklärt: „Wir sind davon überzeugt, dass der Anstieg der Zinsen nicht weiter anhalten wird. Wenn dann Klarheit über das Zinsniveau herrscht, ist ein guter Zeitpunkt, um in die Immobilien-Märkte einzusteigen.“
Manuel Phillippe Wormer, Bayerische Versorgungskammer (BVK), stellt einen gewissen Erklärungsbedarf fest: „Immobilien sind seit 15 Jahren eine tolle Sache. Jetzt müssen wir gegenüber unserem CIO für Immobilien argumentieren und im Wettbewerb mit anderen Anlageklassen konkurrieren. Die Landschaft ändert sich.“
Analyse: Maklerangebote oft günstiger als private Inserate
Viele Käufer glauben, dass Immobilien vom Makler teurer sind als von Privatverkäufern. Eine Auswertung von immowelt zeigt nun das Gegenteil: Private Inserate liegen oft deutlich über den marktüblichen Preisen, selbst wenn eine Provision anfällt.
Hohe Mieten belasten Studierende und Azubis
Viele junge Menschen müssen einen sehr großen Teil ihres Einkommens für die Miete zahlen. Besonders Studierende und Auszubildende sind dadurch stark belastet und geraten oft in finanzielle Schwierigkeiten. Wer mehr als 40 Prozent seines Einkommens für Wohnen ausgibt, gilt als überlastet. Bei Studierenden trifft das auf 62 Prozent zu, bei Auszubildenden auf 37 Prozent.
Deutschlandweite Studie: Wohnungen und Häuser verteuern sich nach längerer Zeit spürbar.
Wer eine Wohnung oder ein Haus kaufen möchte, muss erstmals seit mehr als zwei Jahren deutlich mehr Geld bezahlen. Allerdings gibt es regionale Unterschiede. Mieten steigen vor allem in Ballungsräumen ungebremst. Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind einer Studie zufolge im ersten Quartal erstmals seit langer Zeit deutlich gestiegen.
Milliarden-Schuldenpaket: Das sind die Folgen für Immobilienkäufer
Das Schuldenpaket der designierten Bundesregierung lässt die Bauzinsen steigen. Die Folgen für Immobilienkäufer könnten dennoch weniger dramatisch als befürchtet ausfallen.
Der Ökonom Günter Vornholz, Inhaber der ImmobilienResearch-Gesellschaft in Lüdinghausen, sieht im Interview mit der „Welt“ nur geringe Auswirkungen des Investitionspakets für Immobilienkäufer.