Viele junge Menschen müssen einen sehr großen Teil ihres Einkommens für die Miete zahlen. Besonders Studierende und Auszubildende sind dadurch stark belastet und geraten oft in finanzielle Schwierigkeiten. Wer mehr als 40 Prozent seines Einkommens für Wohnen ausgibt, gilt als überlastet. Bei Studierenden trifft das auf 62 Prozent zu, bei Auszubildenden auf 37 Prozent. Zum Vergleich: In der Gesamtbevölkerung sind es nur 12 Prozent. Studierende haben oft weniger als 930 Euro im Monat zur Verfügung, Azubis rund 1.280 Euro. Einen großen Teil verdienen sie durch Nebenjobs, hinzu kommen Unterstützung der Familie und teilweise BAföG. Die Zahlen stammen aus aktuellen Auswertungen des Statistischen Bundesamtes.
Alleinlebende geben am meisten aus: Die Wohnkosten-Belastung für allein lebende Studierende lag mit 54 Prozent des verfügbaren Haushaltseinkommens am höchsten. Für Studierende, die mit anderen Studierenden oder Auszubildenden zusammen in einem Haushalt lebten, waren es knapp 37 Prozent.
"Auch Auszubildende mit eigener Haushaltsführung geben einen verhältnismäßig großen Teil ihres Einkommens für Wohnkosten aus", teilte das Statistische Bundesamt mit. Insgesamt lag die Belastung bei ihnen im Schnitt bei 41 Prozent. Auch hier gaben vor allem allein lebende Auszubildende mit 42 Prozent einen vergleichsweise hohen Teil des Einkommens für Wohnen aus. Für diejenigen, die mit anderen in einer WG zusammenlebten, lag die Wohnkostenbelastung mit 26 Prozent nur leicht über der in der Gesamtbevölkerung.
Sehr viele Studierende überbelastet: Liegt die Wohnkostenbelastung bei mehr als 40 Prozent des Einkommens, gelten Haushalte in Deutschland als überbelastet. Im vergangenen Jahr traf das auf 62 Prozent der Studierendenhaushalte zu. Bei Auszubildenden mit eigener Haushaltsführung galten gut 37 Prozent als überbelastet. Zum Vergleich: In der Gesamtbevölkerung gelten zwölf Prozent der Haushalte als überbelastet durch Wohnkosten.
"Dass viele Studierende und Auszubildende über ein insgesamt vergleichsweise geringes Einkommen verfügen, liegt auch daran, dass sie sich in einer Lebensphase befinden, in der sie in ihre Ausbildung und somit in ihr späteres Berufsleben investieren", so die Statistiker.
Die Hälfte der Studierenden mit eigener Haushaltsführung verfügte zuletzt über ein sogenanntes Nettoäquivalenzeinkommen von weniger als 930 Euro pro Monat. Für Auszubildende mit eigener Haushaltsführung lag das mittlere Nettoäquivalenzeinkommen bei 1.278 Euro im Monat.
Das Äquivalenzeinkommen misst, wie viel Geld Menschen im Durchschnitt zum Leben haben, nachdem Unterschiede in Haushaltsgröße und -zusammensetzung berücksichtigt wurden. Bei dieser Berechnung wurden die Medianwerte genommen. Der Median halbiert die Verteilung der Einkommen ihrer Höhe nach, entsprechend verfügen 50 Prozent über ein geringeres und 50 Prozent über ein höheres Einkommen als der genannte Median.
Große Teile ihrer Einkünfte bezogen Studierende den Daten zufolge aus eigener Erwerbstätigkeit. Studierende, die allein oder in einer WG lebten, bezogen im Schnitt 42 Prozent ihrer Einkünfte aus Erwerbseinkommen. Gut 32 Prozent machte private Unterstützung wie Unterhaltszahlungen von Angehörigen aus, 14 Prozent BAföG-Leistungen oder Stipendien und knapp zwölf Prozent sonstige Einkünfte wie etwa Kindergeld oder Hinterbliebenenrente.
Betrachtet man die Auszubildenden mit eigener Haushaltsführung, machte das eigene Erwerbseinkommen mit 81 Prozent einen deutlich größeren Anteil am insgesamt verfügbaren Einkommen aus. Dagegen bezogen sie ihr Einkommen zu einem deutlich geringeren Teil aus privater Unterstützung (fünf Prozent). Auch der Anteil der BAföG-Leistungen fiel mit zwei Prozent wesentlich geringer aus.
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